‘Salome’ at Oper Frankfurt
Christopher Maltman’s role debut as Jochanaan impressed with his unusually lyrical but firm baritone voice.
Christopher Maltman ist optisch mit seinem abgerissenen Äußeren nur in ihren Augen als der begehrenswerte Prophet nachvollziehbar. Im Saal kann man nur ihre Begeisterung für seine kernig warme und eloquente Stimme nachvollziehen.
Dass Joachanaan, nun praktisch ihre eigene Projektion, ihr gefällt, zerrt ihn häufiger ins Licht als irgendeine andere der Figuren. Christopher Maltman mit seiner gewaltigen, hier etwas angerauten Maltman-Stimme, zeigt einen höchst körperlichen, erwachsenen Mann mit strähnigen Haaren und in kurzer Hose, unter der grauen Farbe die Leibhaftigkeit, so anders alles als die Haut der jungen zarten Salome, dass ihr Staunen nachvollziehbar ist. Er ist dabei auch der einzige, der neben Salome selbst etwas sein darf: ein im Licht und angesichts der übergriffigen Frau verwirrter Fanatiker und Sonderling ohne die selbstbewusste Pose des Propheten.
Photo: © Monika Rittershaus